Mehr als die Hälfte des Energiebedarfs in der Europäischen Union geht auf Kosten der Heizung und Kühlung von Gebäuden. Dadurch wird nicht nur mehr Energie verbraucht als notwendig, sondern auch eine finanzielle Belastung für viele Familien in Europa geschaffen. Deshalb hat die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament heute ehrgeizige Reformen für einen effizienteren, umweltverträglicheren und stärker sozial ausgerichteten Energiesektor gefordert.

Nach der Abstimmung über einen Bericht zur Umgestaltung des Energiemarkts und über eine EU-Strategie für die Wärme- und Kälteerzeugung sagte die Vizevorsitzende der S&D Fraktion, Kathleen van Brempt:

"Die EU-Kommission wird in Kürze neue Vorschläge zur Energieeffizienz und zur Gesamtenergieffizienz von Gebäuden vorlegen, und wir gehen davon aus, dass sie ambitioniert sein werden. Bei der UNO-Klimakonferenz letztes Jahr in Paris waren wir alle einer Meinung, dass Maßnahmen zur Verringerung der CO2-Emissionen und zur Vermeidung eines gefährlichen weltweiten Temperaturanstiegs dringend erforderlich sind. Jetzt müssen wir liefern: Die EU sollte ein verbindliches Ziel für die Verringerung des Energieverbrauchs um 40% bis zum Jahr 2030 haben."

Der energiepolitische Sprecher der S&D Fraktion, Dan Nica, sagte:

"Jede Maßnahme, die wir im Zusammenhang mit der Energieeffizienz und der Gesamtenergieffizienz von Gebäuden ergreifen, wird erhebliche Auswirkungen auf das Erreichen unserer Ziele für die Energieunion und für unsere Industrie haben. Wir müssen uns besser um die europäische Industrie und die Arbeitsplätze, die von ihr abhängen, kümmern. Wir müssen jetzt handeln, um eine bessere Zukunft aufzubauen, indem wir den Energiemarkt so umgestalten, dass die erneuerbaren Energien in das Netz einbezogen werden können.

Dabei dürfen wir aber die Familien und die privaten Haushalte nicht aus dem Blick verlieren. Sie zahlen schon jetzt einen hohen Preis für ihre Energie, und viele Familien erhalten keinerlei Unterstützung für eine bessere Isolation ihres Hauses oder eine Modernisierung ihrer Heizungs- oder Kühlanlage."

Der sozialdemokratische Berichterstatter des Parlaments für die Strategie für die Wärme- und Kälteerzeugung, Adam Gierek, sagte:

"Bis zu 40% unseres Endenergieverbrauchs werden in Gebäuden verwendet. Das macht rund 36% der gesamten CO2-Emissionen aus. Der Großteil dieser Zahlen ist Energie, die für Heizung und Kühlung verwendet wird, daher würde die Verbesserung unserer Heiz- und Kühlsysteme einen großen Beitrag zu Energieeinsparungen in Europa bedeuten.

Bislang haben wir uns nur auf öffentliche Gebäude konzentriert, aber jetzt ist es Zeit, dass auch Unternehmen und Privathaushalte von Programmen und Maßnahmen profitieren, die darauf abzielen, ihre Lebensbedingungen zu verbessern und ihre Energiekosten zu senken.

Jede Maßnahme muss mit einem Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten einhergehen, um die notwendigen Reformen - sowohl für Unternehmen als auch für Privathaushalte - durchzuführen."
 
Weitere Informationen:

S&D Positionspapier zur Energieunion:
http://www.socialistsanddemocrats.eu/de/position-papers/auf-dem-weg-zur-energieunion

Website der S&D Fraktion zur Energiearmut:
http://www.socialistsanddemocrats.eu/de/endenergypoverty

Beteiligte Abgeordnete
Delegationsleiter
Koordinator
Rumänien
Delegationsleiterin
Mitglied
Belgien