„Wir brauchen in Zukunft mehr weibliche Kommissionsmitglieder“, sagen die Sozialdemokraten

In Zukunft sollen die EU-Regierungen jeweils einen Mann und eine Frau als Kommissionsmitglied vorschlagen, damit der Kommissionspräsident eine ausgewogene Geschlechterverteilung in der EU-Kommission sicherstellen kann. Das ist eine der wichtigsten Empfehlungen einer Entschließung, die vom Labour-Europaabgeordneten Richard Corbett verfasst und heute vom Europäischen Parlament in Straßburg angenommen wurde.

Im Anschluss an die Abstimmung im Plenum sagte Richard Corbett:

„Die Anhörungen der Kommissionskandidaten vor der Vertrauensabstimmung des Parlaments sind für die Europaabgeordneten eine Gelegenheit, jeden einzelnen Kandidaten eingehend zu prüfen und zu durchleuchten, aber auch auf die allgemeine Ausgewogenheit der Kommission zu schauen.

Letztes Jahr hat die Sozialdemokratische Fraktion eine Kampagne angeführt, um die Vertretung der Frauen in der Europäischen Kommission zu stärken. Die S&D Abgeordneten haben damit gedroht, die gesamte Kommission abzulehnen, da nicht genug Frauen vorgeschlagen worden waren. Daraufhin wurde auf die Regierungen, die bis dahin noch keine Kandidaten vorgeschlagen hatten, enormer Druck ausgeübt, Frauen zu nominieren, um so eine politische Krise im Europäischen Parlament zu vermeiden.

Um die Lehren aus dieser Periode zu ziehen, sollten die EU-Regierungen unserer Meinung nach ermutigt werden, dem designierten Präsidenten mindestens zwei gleichberechtigte Kandidaten zur Auswahl vorzulegen. Das würde helfen, eine ausgewogenere Geschlechterverteilung zu gewährleisten. Derzeit gibt es nur neun weibliche Kommissionsmitglieder.“

Die sozialdemokratische Fraktionssprecherin für Verfassungsfragen, Mercedes Bresso, fügte hinzu:

„Die Gleichstellung von Männern und Frauen ist in allen EU-Politiken verwurzelt. Die EU drängt zudem große Unternehmen, die gläserne Decke zu durchbrechen, damit mehr Frauen in den Leitungsgremien sitzen. Europa muss die Grundsätze der Gleichberechtigung der Geschlechter anwenden, die es predigt, und dafür sorgen, dass alle EU-Institutionen wirklich für alle Bürgerinnen und Bürger der EU repräsentativ sind.“

Beteiligte Abgeordnete