Nach langwierigen Verhandlungen sicherte die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament eine parteienübergreifende Unterstützung für ein verbindliches Ziel von 35% Energieanteil aus erneuerbaren Quellen bis zum Jahr 2030. Der sozialdemokratische Berichterstatter José Blanco konnte das Parlament hinter einer deutlichen Erhöhung gegenüber den von der EU-Kommission vorgeschlagenen 27% vereinen.

 

José Blanco, sozialdemokratischer Verfasser des Parlamentsberichts, sagte dazu:

„Der Industrie- und Energieausschuss des Europaparlaments hat soeben eine starke Botschaft ausgesendet, indem er ein verbindliches Ziel von 35% für erneuerbare Energien in der gesamten EU festgelegt hat. Die Botschaft lautet: Europa muss mehr tun und braucht mehr Ehrgeiz bei den erneuerbaren Energien, wenn es seine Verpflichtungen nach dem Pariser Klimaschutzabkommen erfüllen, den Klimawandel bekämpfen und die Energiewende anführen möchte.

Mit der Unterstützung einer großen Mehrheit möchte der Industrie- und Energieausschuss die verbindliche EU-Zielvorgabe von 27% auf 35% anheben.  Zudem möchte er das Recht auf Eigenverbrauch stärken, Sicherheit und Gewissheit für Investoren schaffen und die Zielsetzung für die  Dekarbonisierung der Wirtschaftszweige Verkehr, Heizung und Kühlung erhöhen.

Mit diesen Zielen werden wir nicht nur beim Übergang zu einer kohlenstofffreien Wirtschaft voranschreiten, sondern auch unsere Energiesicherheit und unsere Wirtschaft stärken und hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen.“

 

Der Energiesprecher der S&D Fraktion, Dan Nica, sagte:

„Die Kommission war mit ihrem Vorschlag zu zaghaft. Diese Zeiten erfordern mehr Weitblick. Die Internationale Organisation für Erneuerbare Energien hat berechnet, dass die EU ihren Anteil der erneuerbaren Energien von 17% im Jahr 2015 auf 34% im Jahr 2030 verdoppeln kann. Wenn wir unsere Energieeffizienz steigern, könnte es sogar noch mehr werden. Wir sollten auch die ständigen Verbesserungen dieser Technologien und die spektakulären Kostensenkungen bei Sonnenkollektoren und Offshore-Windanlagen berücksichtigen.

Die höheren Zielvorgaben werden auch gesellschaftliche und gesundheitliche Vorteile bringen. Nicht nur aufgrund einer saubereren Umwelt, sondern auch durch verbesserte Wohnbedingungen und die Bekämpfung der Energiearmut. Die Mitgliedsstaaten sind verpflichtet, sicherzustellen, dass erneuerbare Energiequellen für alle Verbraucher zugänglich sein können, auch für jene mit niedrigem Einkommen oder in bedürftigen Haushalten oder jene, die in Sozial- oder Mietwohnungen leben.

Was Arbeitsplätze angeht, so beschäftigt der Sektor der erneuerbaren Energien bereits über 1,2 Millionen Menschen in ganz Europa. Zweifellos wird diese Zahl noch ansteigen, wenn wir unseren erneuerbaren Energieanteil bis 2030 verdoppeln.“

Beteiligte Abgeordnete
Delegationsleiter
Koordinator
Rumänien