Eine heute auf Antrag der Sozialdemokratischen Fraktion verabschiedete Entschließung des Europäischen Parlaments fordert die EU-Mitgliedsstaaten auf, die verfügbaren öffentlichen Informationen über die Notwendigkeit von Impfungen zu verbessern. Impfungen retten jährlich weltweit Millionen Menschen vor Krankheiten und Behinderungen. Sie haben Krankheiten wie die Polio ausgelöscht, die aber zurückkehren könnten, falls die allgemeine Schutzimpfung untergraben würde.

Anti-Impf-Bewegungen und Impfstoffengpässe in einigen europäischen Ländern stellen eine Gefahr für die Gesundheit der europäischen Bürgerinnen und Bürger dar. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor der besorgniserregenden Rückkehr von vermeidbaren Krankheiten wie z.B. Masern.

 

Elena Gentile, die die Resolution im Namen der S&D Fraktion unterzeichnete, sagte dazu:

„Heutzutage werden Impfungen in einigen europäischen Ländern mit Gleichgültigkeit oder gar mit Feindseligkeit betrachtet. Dieser Trend muss bekämpft werden, denn er wird oft durch irreführende Kampagnen gespeist und birgt die Gefahr, dass Tausende europäische Bürgerinnen und Bürger ansteckenden Krankheiten ausgesetzt werden, die in der Vergangenheit ausgerottet worden sind.

Wir fordern Informationskampagnen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Außerdem verlangen wir mehr Investitionen in Forschung und Überwachung, um das höchstmögliche Sicherheitsniveau für die Gesundheit zu garantieren.“

 

Die gesundheitspolitische S&D Fraktionssprecherin, Miriam Dalli, sagte:

„Wir haben einen Anstieg bei Masern erlebt, mit einer Vervierfachung der Fälle in Europa. Über 20.000 Europäer waren im Jahr 2017 von dieser Krankheit betroffen, 35 davon starben. Dabei handelt es sich um eine Krankheit, die durch Impfung einfach vermieden werden kann.

Die Rückkehr und Zunahme von Krankheiten, denen durch Impfung vorgebeugt werden kann, ist auch auf unseriöse Informationen zurückzuführen, die zu Zögerlichkeit in Bezug auf Impfungen und zu ungerechtfertigten Preiserhöhungen bei Medikamenten führen.

Aus diesem Grund muss die EU-Kommission für Preisobergrenzen bei Medikamenten sorgen, die mit EU-Mitteln entwickelt werden. Ebenso wichtig ist, dass die Kommission und die Mitgliedsstaaten eine Lösung finden, um das Angebot an Impfstoffen und deren Verfügbarkeit zu erhöhen. Die Durchimpfungsraten sind wichtig.“