Führende Mitglieder der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament haben die Kommentare von Parlamentspräsident Antonio Tajani anlässlich einer Gedenkveranstaltung in Basovizza (Italien) auf das Schärfste verurteilt. Dort hatte Tajani gesagt: „Lang lebe Triest, lang lebe das italienische Istrien, lang lebe das italienische Dalmatien, lang leben die italienischen Exilierten.“ Diese Äußerungen wiederholen alte Gebietsansprüche und einen nationalistischen Diskurs. Die sozialdemokratischen Abgeordneten haben Präsident Tajani aufgefordert, sich dafür persönlich zu entschuldigen.

Der S&D Fraktionsvorsitzende Udo Bullmann sagte dazu:

„Die Kommentare von Präsident Tajani sind äußerst beunruhigend und für einen Präsidenten des Europäischen Parlaments inakzeptabel. Jemand in seiner Position sollte genug politisches und historisches Wissen besitzen, um irreführende und nationalistische Aussagen dieser Art zu vermeiden. Statt die Flammen der Spaltung zu schüren, sollte er sich dafür einsetzen, Länder und Völker wieder zusammenzubringen.

Es ist unsere Pflicht als Europäer, die Erinnerung an Massaker und Gewalttaten wach zu halten, egal welches Land sie begangen hat. Präsident Tajani muss sich für das Ärgernis, das er verursacht hat, persönlich entschuldigen. Wenn er lieber ein nationalistischer Politiker als ein Staatsmann sein möchte, sollte er sein Amt als Präsident des Europäischen Parlaments niederlegen. Es ist sehr wichtig, zu gedenken, aber wir müssen uns auch bemühen, Völker und Nationen zusammenzubringen und nicht die Geschichte gebrauchen, um unsere Differenzen zu vergrößern. Präsident Tajani muss so bald wie möglich Wiedergutmachung leisten.“

Beteiligte Abgeordnete
Koordinator
Deutschland