Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament verlangt von der Europäischen Union Maßnahmen, um den stetigen Verlust von Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft zu stoppen. Zwischen 2005 und 2014 betrug der Rückgang des landwirtschaftlichen Arbeitseinsatzes in der EU fast ein Viertel (23,6%).

Der Landwirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments unterstützte heute die Vorschläge des S&D Abgeordneten Eric Andrieu für bessere Möglichkeiten für die Schaffung von Arbeitsplätzen in ländlichen Gebieten durch die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP).

Der sozialdemokratische Berichterstatter des Europäischen Parlaments, Eric Andrieu, sagte:

„Wenn die neue Gemeinsame Agrarpolitik im Jahr 2020 in Kraft tritt, erwarten wir, dass die Finanzmittel für die Landwirtschaft in der ersten Säule mindestens auf dem gleichen Niveau bleiben, während andere Aspekte der ländlichen Entwicklung in der zweiten Säule weiterentwickelt werden, wie beispielsweise die Wahrung der biologischen Vielfalt, der ländliche Fremdenverkehr und andere Aktivitäten.

Durch die Förderung der Intensivierung der Produktion und die Konzentration der landwirtschaftlichen Betriebe hat sich die Gemeinsame Agrarpolitik auf die Beschäftigung in den ländlichen Gebieten negativ ausgewirkt. Die neue GAP wird ihre Legitimität wiedererlangen und sich der Herausforderung der Arbeitsplatzschaffung stellen müssen. Sie sollte sich durch direkte Unterstützung auf kleine und mittelgroße Landwirtschaftsbetriebe konzentrieren, die 79% der Betriebe ausmachen und die erfolgreichsten sind, was die Beschäftigung betrifft.“

Der Agrarsprecher der S&D Fraktion, Paolo de Castro, sagte:

„Die Landwirtschaftspolitik hat seit den Anfängen der Europäischen Union eine entscheidende Rolle dabei gespielt, die Nahrungsmittelsicherheit zu gewährleisten und die Wirtschaft in den ländlichen Gebieten zu unterstützen, und sie war außerdem ein sozialer Stabilitätsfaktor. Diese Rolle sollte sie auch weiterhin spielen. Deshalb müssen wir sie durch eine ernste und ehrgeizige Halbzeitüberprüfung modernisieren und an die aktuellen Herausforderungen anpassen.

Um auf das aktuelle Szenario einer anhaltenden Krise und ihre schwerwiegenden Auswirkungen auf die Beschäftigungssituation zu reagieren, muss die Gemeinsame Agrarpolitik mit ausreichenden Mitteln ausgestattet werden, damit sie weiterhin die Beschäftigung fördern, die nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft unterstützen und sicherstellen kann, dass ländliche Gebiete ihre Attraktivität behalten. Nur so können wir die Nachhaltigkeit des europäischen Landwirtschaftsmodells mit seiner umweltpolitischen und sozialen Dimension garantieren.“

Beteiligte Abgeordnete
Mitglied
Italien