Nach einer Diskussion heute Vormittag mit dem für Gesundheit und Nahrungsmittelsicherheit zuständigen EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis äußerte sich die Sozialdemokratische Fraktion (S&D) im Europäischen Parlament ablehnend zu dessen Vorschlag, Glyphosat ohne irgendwelche spezifischen Einschränkungen für weitere 10 Jahre zuzulassen.

Der S&D Fraktionssprecher für das Thema Glyphosat, Pavel Poc, sagte dazu:

„Das ist völlig inakzeptabel. Es ist schockierend, zu sehen, dass die Kommission die europäischen Bürgerinnen und Bürger komplett ignoriert und die Industrie bevorzugt, insbesondere was den Einsatz in öffentlichen Bereichen, die nichtprofessionelle Verwendung und den Missbrauch dieser weitverbreiteten Substanz anbelangt.

Die gegensätzlichen Bewertungen durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit und die Internationale Agentur für die Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation hinsichtlich der Sicherheit von Glyphosat zeigen, dass das gesamte Genehmigungsverfahren für Pflanzenschutzmittel in der EU im Sinne von mehr Transparenz, Effizienz und demokratische Kontrolle überarbeitet werden muss.“

Der gesundheits- und umweltpolitische Sprecher der Sozialdemokratischen Fraktion, Matthias Groote, sagte:

„Die Entscheidung des Parlaments kann nicht ignoriert werden. Vergangene Woche haben wir eine Resolution verabschiedet, die ohnehin schon sehr ausgewogen war. Sie begrenzt die Verwendung von Glyphosat auf 7 Jahre und auf Fälle, wo es keine alternativen Methoden gibt. Die landwirtschaftliche Verwendung vor der Ernte und der Einsatz in öffentlichen Parks und Spielplätzen werden gänzlich verboten.
Dieses Parlament hat seine Kontrollfunktion auf der Grundlage des Vorsorgeprinzips ausgeübt. Heute haben wir dem Kommissar gesagt, dass er dieses Prinzip respektieren und auf die Bürgerinnen und Bürger hören soll.“