Das Europäische Parlament verabschiedete heute in Straßburg eine Entschließung, die die EU-Kommission auffordert, einen Plan zur Bekämpfung des Anstiegs von HIV/AIDS-, Tuberkulose- und Hepatitis-Epidemien in Europa zu erarbeiten. Seit über einem Jahr drängt die Sozialdemokratische Fraktion das Europaparlament, bezüglich dieser erheblichen und stark unterschätzten Gesundheitsgefahren aktiv zu werden. Da der EU-Aktionsplan für HIV/AIDS Ende 2016 ausgelaufen ist, muss dringend eine neue umfassende EU-Strategie für HIV/AIDS, Tuberkulose und virale Hepatitis erarbeitet werden, die auch die Prävention und den Zugang zu besseren Behandlungen für Patienten umfasst.

 

Claudiu-Ciprian Tănăsescu, sozialdemokratischer Berichterstatter des Europäischen Parlaments über HIV/AIDS-, Tuberkulose- und Hepatitis-Epidemien in Europa, sagte dazu:

„HIV/AIDS, Tuberkulose und virale Hepatitis sind die drei größten grenzübergreifenden Gefahren für die öffentliche Gesundheit in der Region Europa.  2015 sind fast 30.000 neue HIV-Infektionen gemeldet worden. Täglich sterben rund 400 Menschen an viraler Hepatitis und damit zusammenhängenden Ursachen. Tuberkulose kommt als eine der gravierendsten Bedrohungen der globalen Gesundheit wieder zum Vorschein, wird aber nach wie vor ernsthaft unterschätzt. Da der EU-Aktionsplan für HIV/AIDS Ende 2016 ausgelaufen ist, fordern wir die Kommission auf, eine neue umfassende EU-Strategie zur Bekämpfung dieser gravierenden Epidemien vorzulegen.“

 

Miriam Dalli, S&D Fraktionssprecherin für Umwelt, öffentliche Gesundheit und Lebensmitttelsicherheit, fügte hinzu:

„HIV, Hepatitis und Tuberkulose betreffen oft schutzbedürftige und sich überschneidende Bevölkerungsgruppen. Auch heute noch werden Menschen, die mit HIV, Tuberkulose oder Hepatitis infiziert sind, diskriminiert und stigmatisiert. Das ist nicht nur für die Betroffenen eine Tragödie; die Stigmatisierung trägt auch zur Verbreitung dieser Epidemien bei. Der Prozentsatz von jungen Menschen unter den Neuinfektionen ist schockierend hoch. Wir haben die Pflicht, die Tabus rund um ansteckende Krankheiten zu durchbrechen, die Prävention zu verstärken und zu gewährleisten, dass Patienten Zugang zu innovativen und leistbaren Behandlungen erhalten.“