S&D Fraktion will weltweites Verbot von Tierversuchen für Kosmetika

Der Gesundheits- und Umweltausschuss des Europäischen Parlaments stimmte heute für eine Resolution zur Förderung eines weltweiten Verbots von Tierversuchen für Kosmetika.

Die Europäische Union hat Tierversuche mit kosmetischen Fertigerzeugnissen im Jahr 2004 und mit Bestandteilen im Jahr 2009 beendet. Dem folgte 2014 ein Verbot der Einfuhr und des Verkaufs von neuen Kosmetika, die anderswo an Tieren getestet wurden.

Trotz wissenschaftlicher und technologischer Fortschritte sind Tierversuche für Kosmetika und Toilettenartikel in rund 80% der Mitgliedsländer der Vereinten Nationen nach wie vor erlaubt. Deshalb fordert die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament ein weltweites Verbot von Tierversuchen für Kosmetika.


Die sozialdemokratische Verfasserin der heute im Gesundheits- und Umweltausschuss angenommenen Entschließung, Miriam Dalli, sagte dazu:

„Die Europäische Union hat der Welt bewiesen, dass eine schrittweise Abschaffung von Tierversuchen möglich ist. Deshalb fordern wir die EU-Kommission und den Ministerrat jetzt auf, ein internationales Verbot auf der Basis der EU-Kosmetikverordnung voranzutreiben.

Die Fortschritte bei alternativen Testmethoden sind so weit gediehen, dass Verfahren ohne Tierversuche präzisere Ergebnisse liefern. Für humane Alternativen zu Tierversuchen können einfache Organismen wie Bakterien oder menschliche Gewebe und Zellen ebenso verwendet werden wie komplexe Computermodelle. Es ist einfach sinnlos, Tieren weiterhin ungerechtfertigte Schmerzen zuzufügen.

Schätzungen wissenschaftlicher Studien zufolge werden weltweit über eine halbe Million Tiere jährlich für Versuche für Kosmetika verwendet. Das EU-Verbot war in erster Linie eine Reaktion auf die ethischen Bedenken der Bürgerinnen und Bürger.

Europa hat eine florierende und innovative Kosmetikbranche, und das Verbot war auch für die Industrie positiv. Es hat die Forschungsanstrengungen für alternative Verfahren angekurbelt und die Qualität der Kosmetika verbessert.

Wir wissen, dass es nicht leicht wird, internationale Vorschriften und Regelungen zu ändern. Einige einflussreiche Staaten und Regionen, darunter auch Mitglieder der Internationalen Zusammenarbeit bei der Regulierung im Kosmetikbereich, haben noch kein Verbot erlassen. Zudem braucht es viel Zeit: Wenn eine Resolution in die UN-Generalversammlung kommt und die Unterstützung der Mehrheit erhält, muss sie noch zur Unterzeichnung aufgelegt, ratifiziert und in innerstaatliches Recht umgesetzt werden. Aber jetzt ist es Zeit, zu handeln!“

Die Zertifizierung von Unternehmen in der ganzen Welt wird von Cruelty Free International vorgenommen.