Aus Anlass des diesjährigen Weltfrauentags lanciert die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament eine EU-Plattform für Städte, die sich gegen sexistische Werbung einsetzen.

Bei einer Sonderkonferenz heute im Europäischen Parlament wird die S&D Fraktion sozialdemokratische Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die in ihren Städten und Gemeinden sexistische Werbung an öffentlichen Plätzen wie U-Bahnen, Bushaltestellen und Straßen gesetzlich verboten haben, mit einem Label auszeichnen.

An der Konferenz nehmen unter anderem Vertreter der Städte London (England), Frankfurt a.M. (Deutschland), Bukarest Sektor 5 (Rumänien) und Charleroi (Belgien) teil.

 

Im Vorfeld der Konferenz sagte Udo Bullmann, amtierender Vorsitzender der S&D Fraktion im Europäischen Parlament:

„Es freut mich wirklich sehr, alle Frauen mit einer Initiative zu ehren, welche es sich zum Ziel gesetzt hat, Sexismus in der Werbung zu verbieten. Die Sozialdemokratische Fraktion kämpft seit langem gegen sexistische Werbung. Sexismus widerspricht dem Prinzip der Gleichberechtigung der Geschlechter, das einer der Kernwerte unserer politischen Familie ist. Sexistische und klischeehafte Botschaften, die durch Bilder oder Worte oder als Ausdruck einer Einstellung kommuniziert werden, haben Einfluss auf das Bewusstsein der Menschen. Die Beseitigung sexistischer Werbung ist auch ein Stoppsignal für Gewalt gegen Frauen, die bei uns null Toleranz genießt.

Mit dieser Initiative ermutigen wir alle sozialdemokratischen Führungspersönlichkeiten, gemeinsam an einem Verbot sexistischer Werbung in ihrer lokalen Nachbarschaft zu arbeiten und so eine auf Geschlechtergleichstellung beruhende Gesellschaft aufzubauen.“

 

Iratxe García Pérez, S&D Fraktionssprecherin für Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter, fügte hinzu:

„Ich fühle mich als Frau von sexistischer Werbung oft angegriffen. Es ist höchste Zeit, die Herabwürdigung von Frauen auf die Rolle von Sexobjekten zu untersagen. Wir haben die Nase voll von jungen Mädchen in Bikinis, die benutzt werden, um Autos zu verkaufen; wir haben die Nase voll von Kampagnen für einen perfekten Körper, die Frauen stigmatisieren, welche nicht in das Image von Größe-Null-Designern passen; und wir haben die Nase voll von Frauen, die in traditionellen, klischeehaften Frauenrollen dargestellt werden.

Wir müssen den Sexismus stoppen! Keine Frau verdient es, als Marketingprodukt oder als Sexobjekt angesehen zu werden.“

 

Der S&D Abgeordnete Edouard Martin, Mitglied im Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter, ergänzte:

„Werbung verkauft uns nicht nur Produkte, sie sagt uns, wie wir leben sollen. Frauen sollen in diese idealistische Darstellung von perfekten Müttern, arbeitenden Mädchen und makellosen Körpern für den Strand passen, während Männer männlich sein und immer eine Frau an ihrer Seite haben sollen.

Das schafft leider einen fruchtbaren Nährboden für psychologische und sexuelle Gewalt. Im Kontext der Kampagne #MeToo ist es unsere Verantwortung, all unsere Verhaltensweisen zu ändern.“

 

Start der EU-Plattform für Städte gegen sexistische Werbung

Sondersitzung der Sozialdemokratischen Fraktion aus Anlass des Weltfrauentags 2018

- für die Öffentlichkeit und die Medien zugänglich -

 

Dienstag, 6. März 2018

18:15 - 20:00
JAN 4 Q 2

 

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Beteiligte Abgeordnete
Vorsitzende
Spanien
Koordinator
Deutschland