S&D Fraktion führt den Kampf gegen Glyphosat an und drängt auf ein EU-weites Verbot

Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament möchte einen Vorschlag der EU-Kommission blockieren, die Zulassung von Glyphosat zu verlängern. Dabei handelt es sich um eine Substanz, die weltweit als Unkrautvernichtungsmittel eingesetzt wird und laut Weltgesundheitsorganisation vermutlich krebserregend für den Menschen ist.

Die aktuelle EU-Lizenz für Glyphosat läuft im Juni aus. Der Ständige Sachverständigenausschuss der EU-Kommission wird am 7. März über eine Verlängerung abstimmen. Der sozialdemokratische Fraktionssprecher für das Thema Glyphosat, Pavel Poc, forderte heute in einem Briefdie Kommission auf, jegliche Entscheidung zu verschieben – zumindest so lange, bis das Europäische Parlament in einem laufenden Prüfungsverfahren zu diesem Thema formell Stellung bezieht.

Pavel Poc sagte dazu:

„In Bezug auf Glyphosat gibt es widersprüchliche Ansichten. Eine WHO-Agentur warnt vor möglichen Schäden für die menschliche Gesundheit, während die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit jegliche Gefahr abtut und ihre Entscheidung auf unveröffentlichte Studien basiert. Das ist wirklich eine Modellsituation für die Anwendung des Vorsorgeprinzips, wie in den Europäischen Verträgen vorgesehen.

Es ist völlig inakzeptabel, die Genehmigung für Glyphosat für weitere 15 Jahre zu erneuern, wie von der Kommission vorgeschlagen. Tatsächlich sollten wir über ein Verbot dieser gefährlichen Substanz diskutieren. Wir müssen die Wahrheit finden, bevor wir eine endgültige Entscheidung treffen. Es geht um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger.“

Die Vizevorsitzende der S&D Fraktion, Kathleen van Brempt, sagte:

„Wir dürfen uns dem Druck der Industrie nicht beugen, wenn die öffentliche Gesundheit auf dem Spiel steht. Glyphosat wird in der Landwirtschaft, in städtischen Parkanlagen und auf Spielplätzen umfassend eingesetzt. Große multinationale Konzerne wie Monsanto vertreiben es unter anderen Namen wie die Marke Roundup. Die öffentliche Gesundheit ist nicht verhandelbar und darf nicht durch wirtschaftliche Interessen beeinträchtigt werden. Warten wir also, bis das Parlament seine Arbeit getan hat!“

Der sozialdemokratische Fraktionssprecher für Gesundheit und Umwelt, Matthias Groote, sagte:

„Nach zwei gegensätzlichen Resultaten aus den Studien über die mögliche krebserzeugende Wirkung von Glyphosat, durchgeführt von der Internationalen Agentur für Krebsforschung bzw. von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, gibt es immer noch zu viele Widersprüchlichkeiten und Unstimmigkeiten, um Glyphosat für die mögliche Höchstdauer von 15 Jahren erneut zuzulassen. Wir brauchen mehr Informationen, bevor eine Entscheidung getroffen wird, die die Gesundheit aller europäischen Bürger und Europas Pflanzen- und Tierwelt beeinträchtigen könnte.“ 

Beteiligte Abgeordnete
Vizevorsitzende
Belgien