Pittella: Während Migranten weiter sterben, tun manche so, als gäbe es im Mittelmeer keine Notlage

Nach den schockierenden Meldungen über den Tod von über 80 Migranten vor der libyschen Küste beim Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, erklärte der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, Gianni Pittella:

„Einige Leute schauen weiterhin weg und gehen davon aus, dass im Mittelmeer kein Notstand herrscht. Die Wirklichkeit sieht leider völlig anders aus. Laut neuen Meldungen könnten rund 80 Migranten vor der libyschen Küste ertrunken sein. Diese neue Tragödie folgt auf jene von gestern, als ein anderes Flüchtlingsboot mit über 600 Menschen an Bord gekentert war. Ohne das prompte Eingreifen der italienischen Küstenwacht und der europäischen Grenzschutzagentur Frontex hätten dabei sogar noch mehr Menschen ums Leben kommen können.

Wie viele Tote müssen wir zählen, bevor wir endlich einen europäischen Migrationspakt umsetzen, das Dublin-System überarbeiten und ein wirksames Umsiedlungssystem und eine sichere humanitäre Route nach Europa schaffen? Die Sicherung der Balkanroute kann nicht genug sein. Das Mittelmeer droht zu einem Friedhof für verzweifelte Migranten zu werden. Ein unzureichendes Entscheidungssystem und der Widerwille einiger Mitgliedsstaaten lähmt uns, und jeder dadurch verlorene Tag ist ein weiterer Tag, an dem wir Menschen der Todesgefahr aussetzen. Wir wollen für diese Tragödien nicht mitverantwortlich sein. Wir können nicht akzeptieren, dass wir wegen des Egoismus und der Engstirnigkeit einiger Leute Blut an unseren Händen haben. Europa: Wach auf!“
#EuWakeUp