Pittella: „Die rechten Kräfte in Deutschland müssen aufhören, sich in Griechenland wie Scheriffs zu benehmen“

Nach Berichten im Nachrichtenmagazin ‚Der Spiegel‘, wonach die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel bereit sein könnte, einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone zu akzeptieren, und den darauf folgenden Reaktionen der deutschen Behörden erklärte Gianni Pittella, Vorsitzender der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament:

„Dass die deutsche Rechte versucht, sich in Griechenland oder in irgendeinem anderen Mitgliedsland wie ein Scheriff zu benehmen, ist nicht nur inakzeptabel, sondern vor allem falsch. Dieses Verhalten kann lediglich Wut und Abstoßung bei den europäischen Bürgerinnen und Bürgern gegenüber der Europäischen Union hervorrufen. Außerdem wird aus politischer Sicht die fortgesetzte blinde Verteidigung der Austerität lediglich die europaskeptischen und europafeindlichen Bewegungen in ganz Europa begünstigen.

Ein hypothetischer Austritt Griechenlands aus der Eurozone ist einfach keine Option. Die Mitgliedschaft Griechenlands im Euro ist unumkehrbar. Zudem könnte ein Austritt einen sehr gefährlichen Dominoeffekt bewirken.

Für die bevorstehenden griechischen Parlamentswahlen wird die Sozialdemokratische Fraktion sich verpflichten, alle progressiven Kräfte zu unterstützen, um eine neue Ära zu eröffnen, in der Haushaltsdisziplin mit Flexibilität, Investitionen und Wachstum sowie mit Maßnahmen zur Förderung der sozialen Gerechtigkeit und der Beschäftigung verbunden ist. Ansonsten riskieren wir, dass die Demokratie ausgehöhlt wird.“