30 Millionen Kinder werden gesünder essen, nachdem das Europäische Parlament neue EU-Rechtsvorschriften angenommen hat, wonach Obst, Gemüse und Milch in Schulen europaweit ganzjährig kostenlos abgegeben werden können.

Der sozialdemokratische Berichterstatter des Europäischen Parlaments, Marc Tarabella, sagte dazu:

„Ich bin schockiert über diese beunruhigende Zahl: Nur 36% der Europäerinnen und Europäer essen ihre fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag, während gleichzeitig jedes dritte Kind in Europa übergewichtig oder fettleibig ist.

Ich hatte mehrere Ziele vor Augen: gesunde Nahrung von frühester Kindheit an; helfen, Kinder über Nahrung aufzuklären; Fettleibigkeit bekämpfen; lokale und regionale Erzeugnisse fördern und hervorheben. Der heutige Beschluss ist eine ausgezeichnete Nachricht für die Gesundheit der 30 Millionen Schülerinnen und Schüler, die davon profitieren werden, und für die direkten Beziehungen zwischen Erzeugern und Verbrauchern.

Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren werden am Programm teilnehmen, das aber auch Vorschul- und Mittelschulklassen offen steht. So haben sich beispielsweise in der Region Brüssel-Wallonien bereits über 1000 Schulen und 210.000 Schülerinnen und Schüler angemeldet. Da das System jetzt vereinfacht wird, kann man davon ausgehen, dass diese Zahl in den nächsten fünf Jahren in ganz Europa weiter ansteigen wird.“

Das Parlament hat außerdem die Zustimmung der EU-Mitgliedsstaaten für die Zusammenlegung der zwei Haushaltslinien – für Milch bzw. Obst und Gemüse – sichergestellt. In Zukunft werden die Mitgliedsstaaten keine Kürzung der Finanzmittel ohne Zustimmung des Europäischen Parlaments vornehmen können. Zudem hat der EU-Rat der vom Parlament verlangten Finanzierung zugestimmt: 150 Millionen Euro jährlich für Obst und Gemüse und 100 Millionen Euro für Milch (20 Millionen Euro mehr als im ursprünglichen Vorschlag der Kommission vorgesehen).