In einer Plenardebatte in Straßburg drängte die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament die EU-Kommission zu einem stärkeren Engagement beim Ausbau einer europaweiten Infrastruktur für alternative Kraftstoffe als einen dringenden Schritt beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen und nachhaltigen Gesellschaft.

Der verkehrspolitische S&D Fraktionssprecher Ismail Ertug, der diese Debatte mit der Kommission veranlasst hat, sagte dazu:

„Die Mobilitätswende ist ein drängendes Problem, aber die Kommission tut so, als hätten wir alle Zeit der Welt. Dabei ist der Verkehrssektor der einzige, in dem der Ausstoß von Treibhausgasen zuletzt sogar zugenommen hat. Wir müssen beim Übergang zu einer neuen Mobilität endlich Gas geben.

Wir verlangen die Einrichtung eines Europäischen Fonds für saubere Mobilität. Dieser Fonds soll von der Industrie und der Europäischen Union zusammen finanziert und genutzt werden, um saubere Mobilität auf Europas Straßen voranzutreiben. Das würde sowohl der Umwelt als auch der Wirtschaft nützen, da die europäischen Autohersteller aufgrund der starken Konkurrenz aus Asien und Nordamerika große Marktanteile zu verlieren drohen.

Wir brauchen rund 24 Milliarden Euro, um eine komfortable Infrastruktur für alternative Kraftstoffe aufzubauen. Den Hauptanteil dieser Ausgaben soll die Verkehrsindustrie tragen, da sie davon profitieren wird, die Märkte von morgen zu bedienen.“

Die für Nachhaltigkeit zuständige Vizevorsitzende der S&D Fraktion, Kathleen van Brempt, sagte:

„In der Abstimmung über die Richtlinie für erneuerbare Energien haben wir eine Mehrheit für den sozialdemokratischen Änderungsantrag gefunden, der die Mitgliedsstaaten verpflichtet, 90% aller Tankstellen entlang des TEN-T-Autobahnnetzes mit Schnellladestationen auszustatten. Das wird den Autofahrern helfen, sich für Elektrofahrzeuge zu entscheiden, und ihnen die Angst nehmen, im Urlaub mit einer leeren Batterie auf der Strecke zu bleiben.

Wir fordern die Kommission und den Rat auf, in den laufenden Trilogverhandlungen über die Richtlinie für erneuerbare Energien eine derartige Bestimmung zu unterstützen, um eine voll entwickelte Ladeinfrastruktur entlang des europäischen Fernstraßennetzes zu gewährleisten.“

Beteiligte Abgeordnete
Delegationsleiterin
Mitglied
Belgien