Der EVP-Kandidat als Präsident des Europäischen Parlaments sagte in seinem Manifest, dass die Energieunion und die Bekämpfung des Klimawandels für ihn von entscheidender Bedeutung seien. Sein Abstimmungsverhalten bei wichtigen Dossiers für ehrgeizigere EU-Klimaziele und für die Unterstützung nachhaltigen Wachstums zeigen aber ein anderes Bild.

In dieser Legislaturperiode hat Tajani gegen die Erhöhung der Zielvorgabe für erneuerbare Energien und für die Beseitigung der nationalen Ziele für erneuerbare Energien gestimmt, und zwar sogar gegen die Mehrheit in seiner eigenen Fraktion. Er hat auch dagegen gestimmt, einen Schwerpunkt auf Energieeffizienzmaßnahmen für Menschen in Energiearmut zu legen.

Der sozialdemokratische Europaabgeordnete Jo Leinen, Ko-Vorsitzender der Delegation des Europäischen Parlaments beim UNO-Klimagipfel COP22 in Marrakesch, sagte dazu:

„Herr Tajani, werden sie eine EU-Klimapolitik unterstützen, die die Verpflichtungen des Pariser Klimaabkommens erfüllen kann? Denken sie nicht, dass die EU ihre Anstrengungen in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien verstärken muss? Wir erwarten eine starke Führungsrolle der EU, um unseren Verpflichtungen bei der COP22-Konferenz in Marrakesch nachzukommen.

Herr Tajani, befürworten sie eine starke Rolle des Europäischen Parlaments bei der Arbeit für ein nachhaltigeres Europa, das in der Lage ist, eine globale Allianz gegen den Klimawandel zu schaffen?“