Herr Tajani, Sie haben nicht geantwortet: Werden Sie als Kandidat für das Amt des Präsidenten des Europäischen Parlaments die Stimmen der Rechtsextremen annehmen?

Antonio Tajani ist jetzt der Kandidat der europäischen Rechten für die Präsidentschaft des Europäischen Parlaments.

Während einer Pressekonferenz heute in Straßburg war er besonders vage und unklar im Bezug auf sein Verhältnis zur extrem Rechten und insbesondere zur Fraktion Europa der Nationen und der Freiheit (ENF). Herr Tajani hat folgende Frage nicht beantwortet: Werden Sie als Kandidat für das Amt des Präsidenten des Europäischen Parlaments die Stimmen der Rechtsextremen annehmen?

Pervenche Berès, Sprecherin der Sozialdemokratischen Fraktion für Wirtschafts- und Währungsfragen und Vorsitzende der französischen Sozialisten und Radikalen, forderte Tajani auf, seine Position klarzustellen:

„Folgt er dem Leitsatz ‚Paris ist eine Messe wert‘? Oder anders gesagt: Heiligt der Zweck die Mittel? Die Unterstützung der europäischen Rechtsextremen wäre ein unauslöschlicher Schandfleck auf einer Partei, die sich als die Erben von De Gasperi, Schuman and Spaak darstellt.

Für diese Art von politischem Manöver gibt es in unserer Institution keinen Platz: Mit Feuer spielt man nicht. Wir fordern die europäische Rechte – angefangen von Herrn Lamassoure und Herrn Weber – auf, sich ihrer Verantwortung zu stellen und solche Hinterzimmer-Machenschaften zu verhindern, die das europäische Projekt in den Augen unserer Bürgerinnen und Bürger noch mehr beschädigen würden.“