Gianni Pittella: „Keine Unterstützung für eine EU-Kommission, die weniger Frauen als heute aufweist“

Die S&D Fraktion wird eine neue Europäische Kommission mit weniger Frauen als im Vorgängerteam Barrosos nicht unterstützen, warnte der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, Gianni Pittella.

Die EU-Staats- und Regierungschefs werden am Samstag in Brüssel zusammenkommen, um über die Zusammensetzung der neuen EU-Kommission zu diskutieren und insbesondere zu beschließen, wer Catherine Ashton als Hohe Vertreterin der EU für die Außen- und Sicherheitspolitik und Herman van Rompuy als Präsident des Europäischen Rats nachfolgen soll.

Vor dem EU-Gipfel sagte Gianni Pittella:

„Seit seiner Wahl im Europäischen Parlament im Juli arbeitet der zukünftige Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, an der Bildung seines Teams.

Derzeit scheinen aber für die 27 Mitglieder der EU-Kommission nur vier Frauen designiert worden zu sein. Diese Rechnung geht nicht auf. Das sind halb so viele wie in der Kommission Barroso, was völlig inakzeptabel ist.

Die Sozialdemokraten werden ein Kollegium der EU-Kommissionsmitglieder mit weniger Frauen als in der derzeitigen Kommission nicht unterstützen.

Wir befürchten außerdem, dass der progressive Wandel, für den wir uns einsetzen und den Jean-Claude Juncker in seiner Erklärung im Europäischen Parlament unterstützt hat, in der aktuellen Zusammensetzung des Kollegiums keinen Niederschlag findet.

Wir fordern Jean-Claude Juncker auf, sich an seine Zusage zu halten und dafür zu sorgen, dass die nächste EU-Kommission politisch ausgewogen ist, und sicherzustellen, dass er die richtigen Männer und Frauen für die Aufgabe hat.

Wir fordern insbesondere jene Mitgliedsstaaten auf, die noch nie eine Frau als Kommissionsmitglied nominiert haben, einen Beitrag zum Gleichgewicht zwischen Männern und Frauen in der nächsten Kommission zu leisten.

Um mehr Wachstum, Arbeitsplätze, Hoffnung und soziale Gerechtigkeit zu erreichen, brauchen wir neue, dynamische, glaubwürdige Gesichter in Europa.“