122 Millionen Menschen sind in Europa von Armut bedroht. Armut betrifft mehr Frauen (65 Millionen) als Männer. Die Mehrheit dieser Frauen sind alleinerziehende Mütter, die sich schwer tun, über die Runden zu kommen.

Das Europäische Parlament gab heute grünes Licht für einen Vorschlag der sozialdemokratischen Europaabgeordneten Marie Arena, Empfehlungen zur Bekämpfung der Frauenarmut darzulegen.

Marie Arena, S&D Fraktionssprecherin für Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter, sagte dazu:

„Frauen sind die ersten Opfer der einseitigen Sparmaßnahmen und der Wirtschaftskrise. Sie geben den Armutskreislauf an die nächsten Generationen und ihre Kinder weiter. Klischeevorstellungen, das geschlechtsspezifische Gefälle bei Löhnen und Rentenansprüchen und ein Mangel an hochwertigen öffentlichen Dienstleistungen sind nur einige der Ursachen dafür, dass Frauen in Armut und soziale Ausgrenzung abgleiten.

Der Bericht beschreibt detailliert zahlreiche Initiativen, die ergriffen werden können, um die Lage zu verbessern. Dazu zählen die Verwendung von EU-Mitteln für Investitionen in gesellschaftliche Infrastrukturen wie beispielsweise für die Betreuung von Kindern und anderen abhängigen Personen, Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben für Männer und Frauen oder eine europäische Kindergarantie, durch die sichergestellt wird, dass jedes Kind in der EU Zugang zu kostenloser Gesundheitsversorgung, kostenloser Bildung und angemessenem Wohnraum hat.

Es ist wichtig, den Eintritt von Frauen in den Arbeitsmarkt und ihren Verbleib auf dem Arbeitsmarkt zu fördern. Das kann ihre finanzielle Unabhängigkeit sichern und den Teufelskreis der Armut durchbrechen.

Die EU-Kommission und die Mitgliedsstaaten können ihre Augen vor der Lage von Millionen Frauen und Kindern in Europa nicht verschließen.

Die Sozialdemokratische Fraktion bedauert die Haltung der Konservativen aus den Fraktionen der EVP und der EKR, die ganz offen gegen wichtige Empfehlungen gestimmt haben. Dazu zählen die gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit und ein reduzierter Mehrwertsteuersatz für Produkte, die für Frauen unerlässlich sind.“

Beteiligte Abgeordnete
Mitglied
Belgien