Der Kommissionsvorschlag zu hormonstörenden Stoffen ist nur ein Anfang, sagen die Sozialdemokraten

Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament begrüßte heute die lang erwarteten Kriterien zur Bestimmung endokriner Disruptoren*: ein Rechtsakt nach der Gesetzgebung für Biozidprodukte und der andere unter der Pflanzenschutzmittel-Gesetzgebung. Sie besteht jedoch weiter auf der Einführung von Unterkategorien über die heute vorgestellten hinaus und verlangt zudem, dass die Kriterien horizontal auf alle Sektoren und Produkte angewendet werden und für die verschiedenen Gesetze geeignet sind, die sich mit endokrinen Disruptoren befassen.

Der gesundheitspolitische S&D Fraktionssprecher, Matthias Groote, sagte dazu:

„Unsere wichtigste Aufgabe ist es, das höchstmögliche Maß an Gesundheitsschutz für alle

europäischen Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten. Unser Ziel ist, den Einfluss dieser Substanzen auf den menschlichen Körper so rasch wie möglich auf ein Mindestmaß zu verringern. Wir begrüßen, dass die EU-Kommission auf unsere Forderungen eingegangen ist und endlich etwas vorgelegt hat. Jetzt können wir unsere Arbeit fortsetzen.

Diese Stoffe können die Funktionen des Hormonsystems verändern und folglich schädliche Auswirkungen auf Menschen oder Tiere verursachen. Deshalb müssen wir wissenschaftliche Kriterien für die Bestimmung der endokrinschädigenden Eigenschaften von Wirkstoffen und Biozidprodukten festlegen.“

Pavel Poc, sozialdemokratischer Fraktionssprecher für endokrine Disruptoren, sagte:

„Die beiden Vorschläge der EU-Kommission gehen lediglich auf Biozide und Pflanzenschutzmittel ein. Das reicht nicht. Wir müssen gewährleisten, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher und insbesondere schutzbedürftige Gruppen wie Kinder vor hormonstörenden Chemikalien in Kosmetika und anderen Produkten des täglichen Gebrauchs – beispielsweise in weichgemachten Kunststoffen – geschützt werden.

Wenn Junckers Team die Realität und das Recht weiter ignoriert, würde ich Einspruch gegen die Vorschläge erheben. Jede weitere Zeitverschwendung wird der Kommission zugeschrieben, zusätzlich zu den bereits verlorenen drei Jahren.“

 

* Redaktionshinweis:

Hormonstörende Stoffe („endokrine Disruptoren“) sind Substanzen, die die Funktionen des menschlichen Hormonsystems verändern können. Wir sind ihnen täglich durch den Kontakt mit Produkten wie Nahrungsmittelverpackungen, Kleidung, Kosmetika und Kinderspielzeug ausgesetzt.