Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments stimmte heute über einen Bericht des S&D Abgeordneten Pavel Poc ab, in dem ein besseres Zulassungssystem für Schädlingsbekämpfungsmittel in der EU gefordert wird.

Der Bericht ist Teil der Prüfung des Europäischen Parlaments in Bezug auf die Umsetzung der EU-Verordnung über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln. Die jüngste Kontroverse im Zusammenhang mit der Erneuerung der Zulassung des Wirkstoffs Glyphosat hat neuerlich gezeigt, dass das Vertrauen in das Zulassungsverfahren schwer erschüttert ist. 

Zudem hat eine aktuelle Studie des Parlaments Bedenken über die möglichen negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt aufgeworfen. Mehrere entscheidende Aspekte werden nicht ausreichend begutachtet, so zum Beispiel unbeabsichtigte Gemenge und kombinierte Auswirkungen, Auswirkungen auf Umwelt und biologische Vielfalt, Abbau von Pflanzenschutzmitteln bei geringen Konzentrationen, Entwicklungsimmuntoxizität (z.B. Kinderkrankheiten und -beschwerden im Zusammenhang mit dem Immunsystem, etwa Allergien, Asthma oder Zöliakie) und Entwicklungsneurotoxizität (eine Belastung durch bestimmte Chemikalien im Frühstadium der fötalen Entwicklung kann Störungen der Entwicklung des Nervensystems verursachen, z.B. Autismus oder Aufmerksamkeitsstörungen).

Weitere Probleme sind die mangelhafte Transparenz und die geringe Förderung gesünderer Alternativen.

 

Der sozialdemokratische Berichterstatter Pavel Poc sagte dazu:

„Ich bin überzeugt, dass weitere Bemühungen auf europäischer und nationaler Ebene nötig sind, um die wirksame Umsetzung der Pestizid-Verordnung zu gewährleisten.

Obwohl berichtet wird, dass die Ziele der Verordnung im Zusammenhang mit Gesundheit und Umweltschutz den echten Bedürfnissen entsprechen, hat die Prüfung gezeigt, dass diese beiden Zielvorgaben in der Praxis nicht erreicht werden. Wir können die Gesundheit der Menschen nicht aufs Spiel setzen. Die Bürgerinnen und Bürger verlangen Transparenz in Bezug auf die chemischen Stoffe, denen wir alle ausgesetzt sind.“

 

Miriam Dalli, Gesundheits- und Umweltsprecherin der S&D Fraktion, sagte:

„Die mangelhafte Umsetzung der Verordnung beeinträchtigt die öffentliche Gesundheit und die Umwelt. Obwohl es bereits Substanzen mit geringem Risiko gibt, zeigen die vorliegenden Erkenntnisse, dass diese zu wenig verbreitet sind. Die Durchsetzung von Regulierungsentscheidungen ist ebenso ein Muss wie verstärkte Transparenz bei der Zulassung von Stoffen durch die Mitgliedsstaaten.“