„Alle Contergan-Überlebenden müssen gerecht entschädigt werden“

Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament hat heute in Brüssel eine Veranstaltung mitorganisiert, um ihre Solidarität mit den Opfern von Contergan (Thalidomid) zu zeigen. Dabei wurde der Dokumentarfilm „Die geheime Vereinbarung. Die dunkle Geschichte des Contergan-Skandals“ in Anwesenheit des Regisseurs James Pastouna vorgeführt, gefolgt von einer Diskussion am Runden Tisch zwischen Europaabgeordneten und Opfern.
In den frühen 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts verursachte das Medikament „Contergan“ der deutschen Chemie-Grünenthal-Gruppe gegen Kopfschmerzen und morgendliche Übelkeit für Schwangere den Tod und Missbildungen von Tausenden Säuglingen.

Der S&D Abgeordnete Seb Dance sagte bei der Eröffnung der Veranstaltung:

„Es ist ein Skandal, dass über 50 Jahre nach der Contergan-Tragödie deren Opfer noch immer für eine gerechte Entschädigung kämpfen. Die Contergan-Überlebenden leben schon seit vielen Jahrzehnten mit den schmerzhaften Folgen des Medikaments. Neue Berichte zeigen jetzt, dass diese Opfer stärkere Unterstützung für ihre unbefriedigten gesundheitlichen Bedürfnisse, für ihre Mobilität und für ein selbstständiges Leben benötigen. Deshalb fordern wir die EU-Kommission dringend auf, Aktionen und Maßnahmen zu koordinieren, um die formelle Anerkennung und Entschädigung für die Contergan-Überlebenden anzustreben. Die Firma Grünenthal muss ihre Verantwortung übernehmen.“