Nach einer Mission in Argentinien, Uruguay und Chile, um die politischen Beziehungen mit progressiven Schwesterparteien zu stärken und Meinungen über die Handelsabkommen EU-MERCOSUR (Gemeinsamer Markt Südamerikas) und EU-Chile auszutauschen*, erklärte der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, Gianni Pittella:

„Lateinamerika ist aufgrund der Geschichte, die uns verbindet, und der gemeinsamen Kultur und DNA, die uns einen, ein natürlicher Partner für Europa.

In einer Welt, in der Trump die USA in einen gefährlichen Isolationismus führt, während China seltsamerweise zum Verfechter der Marktwirtschaft wird und jeden Winkel der Erde mit seinen sozial, ökologisch und finanziell gedumpten Produkten überflutet, sind die Europäische Union und Lateinamerika gefordert, eine politische, handelspolitische und kulturelle Union wieder einzuführen.

Europa muss in eine gemeinsame Zukunft mit Lateinamerika investieren und die von den USA hinterlassenen Lücken füllen, bevor die chinesische Welle in diesen Kontinent eindringt, wie sie es derzeit in Afrika tut.

Daher sind wir fest überzeugt, dass es höchste Zeit ist, dass die EU ein transparentes und für beide Seiten vorteilhaftes Abkommen mit dem Mercosur abschließt. Nach 17 Jahren Verhandlungszeit ist es egal, ob für den Abschluss dieses Abkommens noch etwas mehr Zeit gebraucht wird. Beim EU-Mercosur-Abkommen geht es nicht nur um Fleisch- oder Methanolquoten; es ist ein politisches Symbol und kann als politisches Instrument genutzt werden, um uns bei der Bewältigung unserer gemeinsamen Herausforderungen wie Klimawandel, fairer Handel, Verteidigung der Menschenrechte und der Demokratie und Migration helfen.

Europa wird in Lateinamerika nach wie vor als leuchtendes Beispiel wahrgenommen. Bei unseren Treffen in Argentinien, Uruguay und Chile betonten wir, dass die lateinamerikanischen Länder weiter auf dem Weg einer stärkeren politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Integration voranschreiten müssen, indem sie gemeinsame Programme wie Erasmus für junge Studierende und Unternehmer einrichten.

Wichtige Persönlichkeiten wie Salvador Allende in Chile oder tragische Momente wie die Militärdiktatur in Argentinien müssen uns immer ermahnen, dass Demokratie nie als selbstverständlich betrachtet werden kann. Zusammen und geeint durch gemeinsame Werte können Europa und Lateinamerika zu einer wirksamen Lokomotive im Kampf gegen Isolationismus, Neokolonialismus und alle antidemokratischen Strömungen auf der Welt werden.

 

* Hinweis für die Redaktion: S&D Fraktionschef Pittella führte bilaterale Gespräche mit Außenminister Jorge Faurie in Argentinien, mit Vizepräsidentin Lucía  Topolansky und Wirtschaftsminister Danilo Astori in Uruguay und mit Senatorin Isabel Allende in Chile.