Kadenbach: Ausstieg beim Pflanzengift Glyphosat forcieren

SPÖ-Europaabgeordnete: Klares Nein zur Verlängerung um weitere 15 Jahre

Wien (OTS/SK) - "Das Europäische Parlament hat heute Einspruch gegen die geplante Vorgehensweise der EU-Kommission beim Pflanzengift Glyphosat erhoben. Wir stellen die Gesundheitsinteressen der Bürgerinnen und Bürger über die Profitinteressen der Agrarindustrie. Dabei muss das in der EU verankerte Vorsorgeprinzip angewendet werden. Dieses legt fest, auch in Verantwortung für künftige Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und bereits vor möglichen Schadensfällen vorbeugend zu handeln", erläutert SPÖ-Europaabgeordnete Karin Kadenbach, Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. ****

Auch in Österreich müsse die Landwirtschaft Alternativen für den Umgang mit Pflanzengiften wie Glyphosat finden. Die SPÖ-Gesundheitspolitikerin hätte sich ein strengeres Vorgehen gewünscht. Kadenbach: "Für ein sofortiges Verbot fehlten allerdings die politischen Mehrheiten. Ich werde mich jetzt dafür einsetzen, dass wir rasch an einem Ausstiegsszenario für Glyphosat arbeiten. Das Pflanzengift muss in Studien vor allem auch in den verschiedenen Kombinationen mit anderen Stoffen genau untersucht werden." Die gesundheitlichen Auswirkungen - negative Auswirkungen auf das menschliche Hormonsystem, Fehlbildungen und vor allem die Frage einer möglichen Krebsgefahr - sind derzeit strittig. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht eine Krebsgefahr, während die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) keine Bedenken äußerte. Glyphosat ist der weltweit am häufigsten eingesetzte Wirkstoff zur Unkrautvernichtung.