Graswander-Hainz zu Kolumbien: Frieden nach fünf Jahrzehnten blutiger Kämpfe

SPÖ-Europaabgeordnete hofft auf positives Referendumsergebnis am 2. Oktober

Wien (OTS/SK) - „Kolumbien will nach einem halben Jahrhundert blutiger Kämpfe endlich für Frieden sorgen und setzt daher auf Dialog und Ausgleich statt Waffengewalt. Die Europäische Union hat durch die Benennung des EU-Sonderbeauftragten für den kolumbianischen Friedensprozess Eamon Gilmore, die Friedensverhandlungen unterstützt und auch für die Phase der Implementierung finanzielle Hilfe in Aussicht gestellt. Klar ist, jetzt liegt es am kolumbianischen Volk abzustimmen, die Entscheidung werden wir EuropäerInnen voll und ganz akzeptieren", sagt die SPÖ-Europaabgeordnete Karoline Graswander-Hainz, Vizepräsidentin der parlamentarischen Versammlung Europa-Lateinamerika EUROLAT. ****

Bereits seit dem 29. August 2016 ist ein Waffenstillstand in Kraft, am 26.September 2016 wurde das Friedensabkommen unterzeichnet. Kommenden Sonntag wird es den Kolumbianerinnen und Kolumbianern zur Abstimmung vorgelegt: "Ich hoffe auf ein deutliches Ja zum Friedensabkommen zwischen Regierung und FARC-Rebellen. Das vorliegende Ergebnis könnte beispielgebend für ähnliche Abkommen der Zukunft werden - Die Friedensvereinbarung bleibt eben nicht oberflächlich, sondern versucht Ursachen des Konflikts einer einvernehmlichen Lösung zuzuführen. Neben Waffenstillstand und Abrüstung enthält es Bestimmungen zu einer grundlegenden Landreform, Opferentschädigung und politischer Re-Integration. Der 52 Jahre andauernde Kampf der Guerillaorganisation FARC mit der Regierung hat über 200.000 Todesopfer gefordert und eine noch viel größere Zahl Vertriebener hinterlassen. Die Abstimmung ist eine historische Chance auf inneren Frieden für Kolumbien. Im Falle eines 'Ja', muss auch der EU-Ministerrat ein Zeichen der Aussöhnung setzen und die FARC von seiner Liste terroristischer Vereinigungen streichen", sagt Graswander-Hainz.


Mag. Markus Wolschlager
Pressesprecher der SPÖ-Delegation im Europäischen Parlament
Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten (S&D)