In einem Kommentar über die akute Migrationskrise in Italien sagte der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, Gianni Pittella:

 

„Aufgrund der zunehmenden Zahl von Einwanderern haben die italienischen Behörden heute die Notbremse gezogen und werden nicht mehr erlauben, dass weitere Migranten an den italienischen Häfen von Bord gehen.

Die Lage ist dramatisch und nicht mehr zu bewältigen. Nur in den letzten 48 Stunden sind in Italien über 12.000 Migranten gerettet und aufgenommen worden, und Tausende weitere sollen folgen. Wie vorausgesagt, hat Italien nach Jahren des enormen Einsatzes – oft weit über seine internationalen Verpflichtungen hinaus – die Grenzen der Nachhaltigkeit in Bezug auf die Aufnahme und Rettung von Migranten erreicht. Im Gegensatz dazu legen der Europäische Rat und einzelne EU-Mitgliedsstaaten soviel Gleichgültigkeit und Mangel an Solidarität an den Tag wie noch nie. Alle schauen weg.

Heute haben die italienischen Behörden ein weiteres besorgniserregendes Notsignal ausgesendet und Europa um Hilfe gerufen. Jetzt fragen wir erneut: Europa, wo bist du? Das Umsiedlungssystem muss endlich vollständig umgesetzt werden, und alle Mitgliedsstaaten müssen ihrer Verantwortung nachkommen. Die Zeit der guten Absichten und der leeren Worte ist vorbei.“