Die Europäische Union wird sich stärker anstrengen, um Schwarzarbeit zu bekämpfen, die rund 18% des in Europa erzeugten Wohlstands darstellt. Heute gab das Europäische Parlament grünes Licht für die Schaffung einer europäischen Plattform zur Verstärkung der Zusammenarbeit auf EU-Ebene für die Verhinderung und Abschreckung nicht gemeldeter Arbeit. Zudem soll dadurch die Umwandlung von Schwarzarbeit in gemeldete Erwerbstätigkeit gefördert werden.

Der sozialdemokratische Verhandlungsführer des Europäischen Parlaments für dieses Dossier, Georgi Pirinski, sagte dazu:

„Die EU hat heute einen wichtigen ersten Schritt für die Bewältigung der zahlreichen Herausforderungen durch die Schwarzarbeit gesetzt. Die Sozialdemokratische Fraktion hat sich an vorderster Front für die Schaffung einer europäischen Plattform eingesetzt, die einen Mehrwert bei der Bewältigung dieser Herausforderungen schaffen soll. Die Grundlagen dieser Plattform sind Erfahrung und der Austausch bewährter Praktiken und das Zusammenbringen einer breiten Palette an Interessengruppen, einschließlich Vertretern der Mitgliedsstaaten und der Sozialpartner aus unterschiedlichen Industriebranchen.

In manchen Sektoren ist das Phänomen weit verbreitet, beispielsweise in der Bauwirtschaft, in der Landwirtschaft, bei Dienstleistungen im Haushalt und Pflegeleistungen, in der industriellen Reinigung, in Hotels, Restaurants und Gaststätten. Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind davon betroffen. Arbeiter in nicht gemeldeten Arbeitsverhältnissen werden ausgebeutet, müssen gefährliche Arbeitsbedingungen und niedrigere Löhne erdulden, und oft werden ihnen Sozialversicherung und soziale Rechte vorenthalten. Zudem führen derartige Beschäftigungsverhältnisse oft zu schweren Marktverzerrungen, wenn regeltreue Unternehmen starke unlautere Konkurrenz durch Firmen erdulden müssen, die Schwarzarbeit praktizieren. Und nicht zuletzt werden den Steuerbehörden und den Sozialversicherungssystemen erhebliche Einkünfte und fällige Beiträge vorenthalten. Folglich besteht eine klare und dringliche Notwendigkeit, die Zusammenarbeit auf der EU-Ebene zu verstärken, um den zahlreichen Herausforderungen, die durch Schwarzarbeit hervorgerufen werden, umfassend zu begegnen.“