Implantate, Prothesen, Herzschrittmacher und viele andere Heilgeräte werden strenger kontrolliert

Wien (OTS/SK) - „Bei Medizin denken wir zuallererst an Medikamente. Doch das ist nur ein Teil der Heilprodukte, denn der technische Fortschritt ermöglicht uns mit immer mehr technischen Geräten das Leben von Menschen zu erleichtern, oder ihr Leben zu verlängern. Viele Produkte dienen auch der plastischen Chirurgie. Mehr als 500.000 Medizinprodukte sind in der EU inzwischen am Markt. Darunter so unterschiedliche Dinge wie Hüftprothesen, Herzschrittmacher oder Brustimplantate. Doch während wir bei Medikamenten eine strenge Zulassung haben, sind die Verordnungen für Medizinprodukte aus den 1990er Jahren. Eine Reihe von Skandalen in den letzten Jahren, beispielsweise die sogenannten PIP-Implantate - mit billigem und gesundheitsgefährdendem Industrie-Gel gefüllte Brustimplantate -zeigen, dass wir bei Medizinprodukten strenger kontrollieren müssen“, sagt Karin Kadenbach, die Gesundheitssprecherin der SPÖ-EU-Delegation. ****

 

Seit 2012 arbeiten Parlament, Rat und Kommission an einer neuen Regelung. Mit der heutigen Abstimmung wird diese nun Wirklichkeit. „Die beiden neuen Verordnungen ersetzen die drei bisherigen Richtlinien in diesem Bereich und bringen mehr Kontrollen, besonders bei Produkten, die als besonders risikoreich gelten. Die Transparenz wird erhöht, indem wir den PatientInnen eine Rückverfolgung ermöglichen, wo ihr Produkt herkommt. Die Hersteller müssen außerdem für ihre Produkte Haftpflichtversicherungen abschließen. Auf Druck der SozialdemokratInnen im Europäischen Parlament konnten wir erreichen, dass wir eine Marktzulassung für Medizinprodukte bekommen, so wie wir es von den Medikamenten schon lange kennen. So erhöhen wir die Sicherheit der PatientInnen, dass ihre Medizinprodukte qualitativ hochwertig und nicht gesundheitsgefährdend sind“, schließt Kadenbach.