Das Europäische Parlament hat heute dringende und wirksame Maßnahmen zur Eindämmung der Erderwärmung gefordert, denn „der Klimawandel stellt eine dringende und möglicherweise unumkehrbare Bedrohung für die menschliche Gesellschaft, die Artenvielfalt und den Planeten dar und muss deshalb auf internationaler Ebene angegangen werden“.

Das Parlament verabschiedete eine Entschließung, die die EU-Verhandlungsführer beim bevorstehenden UNO-Klimagipfel in Lima* auffordert, ihr Möglichstes zu tun, um sicherzustellen, dass wesentliche Fortschritte zur Erreichung eines neuen weltweiten Klimaabkommens im nächsten Jahr erzielt werden und ein globaler Temperaturanstieg von über 2°C vermieden wird.

Der Verhandlungsführer der Sozialdemokratischen Fraktion, Jo Leinen, sagte dazu:

„Die Herausforderung für Lima ist klar: Alle Staaten müssen sich auf eine Grundlage für einen international verbindlichen Klimavertrag einigen. Bisher haben die Vereinigten Staaten und China blockiert, aber jetzt scheinen sie den Klimawandel ernster zu nehmen. Als die weltweit größten Verschmutzer wird ihr Beitrag entscheidend sein.

Die EU muss jedoch an vorderster Front bleiben und das bestmögliche Verhandlungsergebnis aushandeln. Lima und Paris werden im nächsten Jahr ein Test für die EU-Diplomatie. Es sollte eine Art ‚Paris-Bündnis‘ für eine rechtlich bindende Klimavereinbarung geschaffen werden, um den Erfolg zu garantieren.

Außerdem sollte die EU einen Mechanismus finden, der sicherstellt, dass ausreichende Finanzmittel für den Klimaschutz gewährt werden. Bisher sind 10 Milliarden US-Dollar bereitgestellt worden, aber wir müssen Wege finden, um 100 Milliarden zu erreichen.“

Die Vizevorsitzende der S&D Fraktion Kathleen Van Brempt sagte:

„Die 20. Tagung der Konferenz der Vertragsparteien (COP20) des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC), die in der peruanischen Hauptstadt Lima abgehalten wird, ist entscheidend für den Erfolg des Pariser Gipfels im nächsten Jahr.

Es wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass wir bis 2050 aggressive Abschwächungsmaßnahmen durchführen müssen, um zu vermeiden, dass der weltweite Temperaturanstieg 2°C übersteigt. Nun, da einige Klimaskeptiker wie die USA und China das Ausmaß der Bedrohung anscheinend begriffen haben, sollten wir diese Gelegenheit nutzen. Wir können es uns nicht leisten, zukünftige Generationen im Stich zu lassen.“

Der sozialdemokratische Fraktionssprecher für Klimapolitik, Matthias Groote, sagte:

„Die Völkergemeinschaft muss jetzt, in Lima, handeln, um ein international verbindliches Abkommen zu haben.

Die Unternehmen, die Industrie und vor allem die europäischen Bürgerinnen und Bürger tragen die Last der steigenden Energiepreise. Deshalb müssen wir unsere Abhängigkeit von Energieimporten verringern. Das können wir nur, indem wir unsere eigenen nachhaltigen Ressourcen besser und effizienter nutzen. Wir brauchen drei verbindliche Ziele: die Verringerung von Kohlendioxid; mehr Energieeffizienz und die Ausweitung der erneuerbaren Energien.

Das wird nicht nur neue Technologien und Innovationen fördern, sondern auch helfen, Arbeitsplätze zu schaffen und unsere Volkswirtschaften nachhaltig zu machen. Es wird auch dazu beitragen, dass Europa seine Vorbildrolle für den globalen Wandel wahrt.“

* Die S&D Abgeordneten Kathleen Van Brempt, Jo Leinen und Seb Dance werden beim UN-Klimagipfel in Lima dabei sein.

Beteiligte Abgeordnete
Delegationsleiterin
Mitglied
Belgien