EU-Kommission lässt weiter unbeantwortet, weshalb das Pflanzenschutzmittel für zehn Jahre verlängert werden soll

Wien (OTS/SK) - "Bei einer Befragung im Plenum des Europäischen Parlaments musste Gesundheitskommissar Andriukaitis heute Farbe bekennen und erklären, weshalb die EU-Kommission beabsichtigt, Glyphosat für ganze zehn Jahre zu verlängern und das, obwohl viele Gesundheitsbedenken bestehen und der Kompromissvorschlag des EU-Parlaments eine Verlängerung von höchstens sieben Jahren vorsieht. Die Kommission blieb jedoch viele Antworten schuldig und berief sich darauf, lediglich auf Grundlage der existierenden Studien, die überwiegend keine Gesundheitsgefahr sehen, gehandelt zu haben. Doch diese Antworten sind nicht ausreichend", sagt Karin Kadenbach, die Gesundheitssprecherin der Europa-SPÖ. ****

"Wir wissen aus den Monsanto Papers, dass die Agrochemielobby viel Geld ausgegeben hat, um ein ‚Greenwashing‘ ihrer Produkte zu betreiben und Gesundheitsgefahren systematisch zu verschleiern. Diese Gesundheitsgefährdung dürfen wir nicht mehr länger hinnehmen. Hier ist die EU-Kommission gefordert. Wir werden im Herbst in einer gemeinsamen Sitzung des Gesundheits- und Agrarausschusses alle wichtigen Akteure zum Thema Glyphosat vorladen und eingehend befragen. Wenn uns die Antworten nicht ausreichen, steht immer noch die Möglichkeit im Raum, dass wir einen U-Ausschuss zum Thema einrichten. Am Wichtigsten ist aber der Druck, den die Zivilgesellschaft macht. Das europäische Volksbegehren gegen Glyphosat hat schon bald eine Million Unterschriften. Ein starkes Signal an die EU-Kommission, die Gesundheitsbedenken der Europäischen VerbraucherInnen endlich ernst zu nehmen", so Kadenbach.